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Ingenieure im Prozessmanagement

Die Prozessplanung oder Arbeitsvorbereitung ist eine Querschnittaufgabe für Ingenieure, die auch die betriebswirtschaftlichen Anteile der Planungsaufgaben im Vorfeld der Fertigung beinhaltet. Ob in der Chemie- und Pharmaindustrie, in der Energieerzeugung oder im Anlagenbau: Im Prozessmanagement geht es um Qualität, Kosten und die Terminierung von Verfahren und Prozessen.

Die im Maschinenbau mögliche Vertiefung Verfahrenstechnik bietet beste Voraussetzungen um in der Praxis als Prozessingenieur zu arbeiten. Auch Wirtschaftsingenieure können dieses Feld gut mit ihren durch das Studium erworbenen Qualifikationen bearbeiten. mehr...

Das Studium zum Prozessingenieur – grundständig, berufsbegleitend oder im Master

Prozessmanagement kann man nahezu überall studieren: im Bachelor und Master, in Vollzeit, berufsbegleitend, dual oder sogar im Fernstudium. Ins Prozessmanagement kommt man als Ingenieur aber auch mit anderen Studiengängen, etwa in der Verfahrenstechnik oder dem Chemieingenieurwesen.

Einen Master-Studiengang „Prozesstechnik“ bietet beispielsweise die Hochschule Anhalt an. Voraussetzung für Bewerber ist der Bachelor of Engineering (B.Eng.) in Verfahrenstechnik, Lebensmitteltechnologie oder vergleichbaren Studiengängen. Ziel ist es, sich in fünf Semestern anwendungsbezogen weiterzubilden, um Führungsaufgaben in der Prozessindustrie übernehmen zu können. Zu den Studienschwerpunkten gehören die Verfahrensentwicklung und Anlagenplanung, die Modellierung, Simulation, Bewertung und Optimierung verfahrenstechnischer Anlagen sowie Management und Marketing.

An Berufstätige wendet sich die Hochschule Kaiserslautern mit dem grundständigen achtsemestrigen Bachelor-Studiengang „Prozessingenieurwesen“. Der berufsbegleitende Studiengang soll beispielsweise Meister, Techniker oder anderweitig beruflich Qualifizierte, die bereits im Maschinenbau, der Mechatronik oder dem Wirtschaftsingenieurwesen beschäftigt sind, weiterbilden. In dieser „anwendungsnahen Ingenieurausbildung maschinenbaulicher Ausprägung“, wie die HS schreibt, geht es um die gesamte Prozesskette vom Konzept bis zur Inbetriebnahme und dem Betrieb einer Anlage. Schwerpunkte des Curriculums sind Fluidenergietechnik, Produktion und Verfahrenstechnik.

Prozessingenieure in der Praxis: Aufgaben und Anforderungen

Wenn ein kleines, aber innovatives Unternehmen der chemischen Industrie Prozessingenieure sucht, dann geht es zumeist um die Prozess- und Verfahrensoptimierung für laufende Produktionsanlagen, die Identifikation, Analyse und Beseitigung von Schwachstellen in den Betriebsabläufen, die Umsetzung von Sicherheitskonzepten, die Projektierung von Verfahrens- und Lösungskonzepten und die Weiterentwicklung der Anlagentechnik. Für diese Aufgaben werden in aller Regel Ingenieure aus dem Bereich Verfahrenstechnik oder Chemieingenieurwesen gesucht.

Auch Hersteller von Leiterplatten für die Automobil-, Industrie-, Solar- und Luftfahrtelektronik suchen Prozessingenieure. Dort sind die Experten dann eher für das Abschätzen von Prozessrisiken verantwortlich und für die entsprechenden Problemlösungen. Dazu gehören auch prozessübergreifende Versuchsreihen und die finale Freigabe und Abfolge der Prozesskette mit Blick auf deren Wirtschaftlichkeit. Erforderlich ist dann idealerweise ein Studienabschluss mit den Schwerpunkten Chemie, Physik, Verfahrenstechnik oder Oberflächentechnik. Notwendig sind nämlich gute physikalische, chemische sowie mathematische Kenntnisse, vorzugsweise auf den Gebieten der statistischen Versuchsplanung (design of experiments, DoE) mit den entsprechenden Softwarekenntnissen in „Cornerstone“.

Wenn pharmazeutische Unternehmen Prozessingenieure suchen, dann geht es wiederum häufig um Automatisierungsprojekte sowie Einzel- und Komplettlösungen für technische Vorhaben. Die Effizienzanalyse der technischen Anlagen und Systeme in der pharmazeutischen Produktion sind Aufgabe des Prozessingenieurs, ebenso die Instandhaltung. Es gilt, die betrieblichen Prozessabläufe zu optimieren, um die Leistungsfähigkeit des technischen Equipments zu erhöhen und gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit in den verschiedenen Bereichen der Produktion zu steigern. Auch Datenmanagementsysteme, insbesondere für die Prozessdatenerfassung, Prozessvisualisierung und die Kennzahlenermittlung (KPIs) mit dem SCADA-Computersystem gehören zum Aufgabengebiet. Notwendig sind ein abgeschlossenes Studium in den Fachrichtungen Automatisierungstechnik, Verfahrenstechnik oder Maschinenbau sowie Erfahrung im Prozess- und Projektmanagement.

Prozessingenieure bei einem Hersteller für optische Komponenten, u.a. für die Beleuchtungs- und Solarindustrie, werden beispielsweise zur Entwicklung und Optimierung von Anlageteilen, Verfahren und Prozessen eingesetzt und zur Herstellung von Optiken für Photovoltaikanlagen mit Blick auf Qualität, Kosten und Weiterentwicklung der Produktmaterialien. Das Beseitigen von Prozessproblemen in der Serienfertigung und bei Neuanläufen, die Datenerfassung und Auswertung sowie Protokollierung der Messergebnisse gehören ebenfalls zu den Aufgabenstellungen. Gefordert werden üblicherweise ein Fachhochschul- oder Hochschulabschluss in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengang, Kenntnisse auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik sowie im Bereich der statistischen Prozesskontrolle und bereits erste Praxiserfahrungen.

Einkommen im Prozessmanagement

Da Prozessingenieure in nahezu jeder Branche arbeiten und Ingenieure mit den vielfältigsten Hintergründen in diesen Arbeitsbereich hineinwachsen können, lassen sich kaum valide Gehaltszahlen nennen. Dennoch kann man für sich selbst herausfinden, wie viel Einkommen in einer Position als Prozessplaner oder –manager realistisch ist. Dafür muss man zum einen die Faktoren kennen, die grundsätzlich die Gehälter beeinflussen, dann sollte man sich darüber informieren, welche Gehälter Ingenieure ohne Berufserfahrung beziehen und wie viel berufserfahrene Ingenieure verdienen und schließlich haben wir eine Hilfestellung dafür, wie man eine stimmige Gehaltsforderung entwickelt.
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Aktualität: 12.12.2024

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12.12.2024, Justus-Liebig-Universität Gießen
Gießen
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