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Ingenieure in der Automatisierungstechnik

Automatisierungsversuche gibt es seit dem Wechsel aus der Werkstatt in die Manufaktur und mit Beginn der Industrialisierung wurde sie selbstverständlicher Bestandteil technischer Innovationen. Inzwischen ist die Automatisierung mit Hilfe der IT so weit vorangeschritten, dass Spezialisten benötigt werden, die Forschung und Entwicklung betreiben, die Umsetzung in die Praxis der Betriebe begleiten und dort spezifische Arbeiten übernehmen sowie für den Service zuständig sind. mehr...

Welche Unternehmen stellen Automatisierungstechniker ein?

Um es kurz zu machen: Nahezu jedes Unternehmen benötigt heute Spezialisten für die Automatisierung. Denn die Digitalisierung unterscheidet nicht zwischen einem Konzern und einem Mittelständler, sie macht keinen Halt an Branchengrenzen. Deshalb werden Automatisierungsingenieure in der Elektrobranche ebenso gesucht wie im Fahrzeug- und Maschinenbau, in Energieunternehmen und der Luft- und Raumfahrt, kurzum, überall dort, wo es Maschinen gibt, die programmiert, gesteuert und miteinander verbunden werden wollen. Das können klassische Unternehmen ebenso sein wie Start-ups im Bereich Robotik oder künstlicher Intelligenz.

Automatisierungstechnik steckt in der Produktion, in der Medizin und im Alltag

Aktuell, so zeigen es die Daten der Bundesagentur für Arbeit, werden in der Automatisierungstechnik mehr Ingenieure gesucht als dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das liegt vor allem daran, dass die Automatisierung nicht nur den industriellen Bereich betrifft, die Produktionstechnik, die Robotik sowie die Fahrzeugtechnik. Auch in die Medizintechnik und das alltägliche Leben der Endverbraucher beim Gebrauch von Automaten oder Haushaltsgeräten greift die Automatisierung ein. Nicht zu trennen von der Automatisierungstechnik ist die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik als Voraussetzung für automatisiert ablaufende Prozesse.

Im Zuge der digitalen Transformation rücken derzeit vor allem Fragen nach der Standardisierung von automatisierten Prozessen, wie sie in der Industrie 4.0 benötigt werden, ins Blickfeld. Zur gleichen Zeit wird die Versorgung der „smarten Fabrik“ mit Gleichstrom diskutiert. Der Grad der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, gerne Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) genannt, bestimmt immer mehr Arbeitsprozesse und dring auch in den Alltag ein. All diese Themen werden von Automatisierungsingenieuren bearbeitet. Zum Aufgabenprofil zählen darüber hinaus die Ressourcenschonung und der Umweltschutz.

Welche Kenntnisse müssen Automatisierungsingenieure mitbringen?

Automatisierung wird heute meist mit Softwarelösungen realisiert. Ingenieure dieser Querschnittdisziplin benötigen daher Kenntnisse in der Softwareentwicklung. State of the Art sind dann vernetzte Mikrocontroller und insbesondere vernetzte speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und Prozessleitsysteme. Bei den typischen Jobs für Automatisierungsingenieure gehen wir auf die notwendigen Kenntnisse noch genauer ein.

Wie wird man Ingenieur für Automatisierungstechnik?

Explizite praxisorientierte Studiengänge der Automatisierungstechnik mit Bachelor- und Masterabschluss werden vor allem an den Fachhochschulen angeboten. Universitäten wie die Universität Duisburg-Essen (Automation and Control Engineering) bieten dagegen eher Masterstudiengänge an.

An der RWTH Aachen beispielsweise wird der interdisziplinäre viersemestrige Studiengang „Automatisierungstechnik“ von der Fakultät für Maschinenwesen, der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften und der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik angeboten. Nach der Prüfungsordnung wird aber ein erster Hochschulabschluss (B.Sc.) vorausgesetzt, beispielsweise in den Studienfächern Maschinenwesen, Mechatronik, Werkstofftechnik, Simulationstechnik, Informatik oder Elektrotechnik.

Wessen Fähigkeiten eher im Praktischen angesiedelt sind, kann auf ein Studium verzichten. Die Ausbildung zum „Elektroniker für Automatisierungstechnik“ dauert drei bis vier Jahre und erfordert einen Realschulabschluss.

Typische Jobs für Automatisierungsingenieure

Wird beispielsweise ein/-e Ingenieur/-in der Automatisierungstechnik für Robotik und Maschinenentwicklung gesucht, geht es um die Umsetzung von Entwicklungsprojekten und die Optimierung bestehender Produkte mittels eines standardisierten Baukastensystems, das Erstellung von Leitlinien für die Softwareentwicklung und die Integration von Roboteranlagen in die bestehende Steuerungsarchitektur. Auch genormte Schnittstellen zu adäquaten Fremdmaschinen sowie Basis-Softwarekomponenten für Roboter und SPS als Basis für eine modulare Programmierung von Robotertechnologiepaketen zu erstellen, dürfte zum Anforderungsprofil zählen. Schließlich geht es um die Weiterentwicklung der Simulationsbasis für Robotersoftware, Test, Validierung, Serienfreigabe von Neuprodukten, Aufbau von Prototypen, Begleitung der Nullserie. Last but not least die Schulung der Mitarbeiter.

Zum Anforderungsprofil für solch eine Stelle gehören ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium der Automatisierungstechnik oder der Elektrotechnik sowie erste Erfahrungen in der Konstruktion und Projektierung von Sondermaschinen, in der Roboterprogrammierung und Simulationserstellung und in der SPS-Programmierung.

Wenn es um „Lösungen auf dem Weg zur vernetzten Industrie 4.0“ geht, konkret um die Steuerung bzw. Automatisierung von Produktionsanlagen, werden ebenfalls Ingenieure für Automatisierungstechnik gesucht. Sie sollen Sondermaschinen, Fertigungsanlagen oder auch Fördertechnik programmieren und technische Schnittstellen realisieren. Vorgesehen ist die enge Zusammenarbeit mit den Abteilungen für mechanische Konstruktion „Elektroplanung“.

Notwendig sind in diesem Fall i.a.R. ein Studienabschluss als Bachelor, Master oder Diplom in den Fachbereichen Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Maschinenbau oder Mechatronik und gute Kenntnisse in der SPS-Programmierung.

Automatisierung in der Erneuerbaren-Energien-Branche

Auch Photovoltaikunternehmen suchen Automatisierungsingenieure, die verantwortlich sind für die Planung und Umsetzung von Equipment Projekten. Dazu gehören die Spezifikationen für Anlagenfunktionalitäten von Automation Equipment, die Vorbereitung und Durchführung von Werks-, Inbetrieb-, und Endabnahmen. Zu den Aufgaben gehört die Analyse von Bestandsanlagen für die Entwicklung von Umbaukonzepten für erweiterte Funktionalitäten, die Verantwortung für die maschinenbau- und anlagentechnische Optimierung und Umsetzung von produktionstechnischen Anlagen sowie die Verbesserung der mit Lieferanten vereinbarten technischen Parameter und Garantiewerte in Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitern und Fachabteilungen des Unternehmens.

Gewünscht wird normalerweise ein abgeschlossenes Studium mit der Fachrichtung Automatisierungstechnik/Automation, erste relevante Arbeitserfahrung und idealerweise bereits Projekterfahrung.

Wie viel verdienen Ingenieure der Automatisierungstechnik?

Im Maschinen- und Anlagenbau verdienten berufserfahrene Ingenieure zuletzt durchschnittlich 62.700 Euro brutto im Jahr, in der Elektronikbranche waren es 61.100, in der Chemieindustrie 83.100 Euro. Das ergab eine Umfrage unter 7.341 Ingenieurinnen und Ingenieuren, deren Antworten der Studie „Ingenieureinkommen 2002-2016“ des VDI Verlags zugrunde liegen. Da Automatisierungsingenieure in nahezu jeder Branche arbeiten und das Gehaltsniveau zwischen den Branchen, aber auch je nach Größe des Unternehmens schwankt, ist eine fixe Zahl schwer zu nennen. Sicher ist: Einstiegsgehälter für Ingenieure liegen zwischen 40.200 Euro und 51.200 Euro und mit zunehmender Berufserfahrung sowie größerer Verantwortung auf Fach- oder Führungsebene steigt der Gehaltsanspruch.
Detailliertere Infos finden Sie in unseren Gehaltsreports für berufserfahrene Ingenieure und Berufseinsteiger.
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Informationen zur Anzeige:

Ingenieurinnen / Ingenieure (w/m/d) für Versorgungstechnik bzw. Gebäudeautomation
Berlin
Aktualität: 12.11.2024

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12.11.2024, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Berlin
Ingenieurinnen / Ingenieure (w/m/d) für Versorgungstechnik bzw. Gebäudeautomation
Aufgaben:
Die Abteilung V ist zuständig für die Projektmanagementaufgaben der Baumaßnahmen für die Bundesministerien und ihren nachgeordneten Behörden sowie der Bundeswehrliegenschaften inklusive dem Bundeswehrkrankenhaus in Berlin. Innerhalb der Abteilung V sind die Mitarbeitenden des Referats V S 2 für die technische Gebäudeausrüstung (TGA) aller Baumaßnahmen in den jeweiligen Organisationseinheiten zuständig. Sie begleiten die Baumaßnahmen von der ersten Idee bis zur Übergabe des fertigen Gewerkes. Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit auf Dauer an unseren Bauprojekten im Rahmen der Bauherrenvertretung im Fachbereich Gebäude-​/Versorgungstechnik für Baumaßnahmen der Bundespolizei (BPol), des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), der Bundeswehr, des Bundesministeriums für Verteidigung (BMVg) und des Bundesministeriums der Justiz (BMJ). Innerhalb dieser Fachrichtung nehmen Sie folgende Aufgaben wahr: Fachtechnische Begleitung der Baumaßnahmen in allen Phasen gem. HOAI innerhalb eines Projektteams aus Architekten und weiteren TGA-Mitarbeitenden auf dem Gebiet der Versorgungs- und Gebäudetechnik für die Teilbereiche Heizungs-, Klima-, Lüftungs-, Sanitär-, Aufzugs-, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik Fachtechnische Überwachung (Termin-, Kosten- und Qualitätskontrolle), Koordination und Kontrolle der Leistungen der beauftragten freiberuflich Tätigen sowie Überwachung der Bauleistungen der bauausführenden Fachfirmen Abstimmung mit den Gebäudenutzenden, Bedarfsträgern, genehmigenden Stellen sowie den Prüfingenieuren und Sachverständigenbüros sowie Auftragsvorbereitung für die freiberuflich Tätigen und bauausführenden Fachfirmen der beteiligten Gewerke Vorbereitung, Prüfung und Bewertung von Kostenschätzungen, Bau-, Planungs- und Ausschreibungsunterlagen sowie Erstellung von Leistungsbildern, Verträgen bzw. Nachträgen Erstellung baufachlicher Unterlagen und Prüfung von Angeboten und Rechnungen der freiberuflich Tätigen sowie der bauausführenden Fachfirmen Vorbereitung der Inbetriebnahme, Abnahme, Übergabe und Gewährleistungskontrolle auf Basis umfangreicher Qualitäts- und Ausführungsnachweise der freischaffenden Ingenieurbüros Je nach Entgeltgruppe variiert die Verantwortungstiefe und Komplexität der Aufgaben. Bewerbungen von Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern werden ebenfalls begrüßt.
Qualifikationen:
Vorausgesetzt werden: Abgeschlossenes Fachhochschul- oder Bachelorstudium in den Fachrichtungen Versorgungs- bzw. Gebäudetechnik, Maschinenbau (oder ein vergleichbarer Abschluss) Oder Sie gehören zum Kreis der Personen, die aufgrund gleichwertiger Fähigkeiten und Erfahrungen entsprechende Tätigkeiten bereits ausübten und diese nachweisen können Gute Kenntnisse des Vertrags- und Vergaberechts (VOB, HOAI) sowie des Bauordnungs- und Baunebenrechts (BauOBln, Brandschutz) sowie der einschlägigen DIN-Normung und AMEV-Empfehlungen Selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten, die Fähigkeit zur kollegialen fachübergreifenden Zusammenarbeit, Verhandlungs- und Organisationsgeschick sowie Teamfähigkeit Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte präzise und verständlich zu formulieren sowie eine überzeugende Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit Eigeninitiative und Flexibilität sowie ein hohes Engagement bei der Wahrnehmung von Bauherrenaufgaben und Durchsetzungsvermögen gegenüber den am Bau Beteiligten Wünschenswert sind: Praktische Erfahrungen bei bautechnisch komplexen Baumaßnahmen, bei Neubaubaumaßnahmen sowie Baumaßnahmen im Bestand oder bei laufendem Betrieb Erfahrungen in der Betreuung/Begleitung von großen Bauprojekten für die öffentliche Hand Erfahrungen im Bereich des Brandschutzes Praktische Verwaltungserfahrungen sowie Kenntnisse der HOAI, VHB, RBBau, VgV Nach einem erfolgreichen Auswahlverfahren ist, falls der Dienstposten dies erfordert, eine Sicherheitsüberprüfung nach dem Sicherheitsüberprüfungsgesetz (SÜG des Bundes) erfolgreich zu durchlaufen.

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