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Chemieingenieurwesen: Ingenieure der Chemietechnik

Das Chemieingenieurwesen gehört zu den ingenieurwissenschaftlichen Studienfächern mit dem höchsten Frauenanteil. Er liegt im Schnitt der letzten Jahre bei 35% und wir nur von der Architektur, der Biotechnologie und der Gesundheitstechnik geschlagen. Und noch mehr Zahlen zeigen, warum die Branche attraktiv ist für Ingenieurinnen und Ingenieure.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland setzte im Jahr 2016 rund 191 Milliarden Euro um und beschäftigte 447.000 Menschen. Sie zählt mit einer FuE-Quote von 10% am Umsatz zu einer der forschungsintensivsten und innovationsstärksten Branchen überhaupt. Die chemische Industrie produziert rund 85% ihrer Produkte für andere Branchen wie den Maschinenbau, die Textilwirtschaft, den Fahrzeugbau oder die Verpackungsindustrie. mehr...

Was macht eigentlich ein Chemieingenieur?

Chemieingenieure kümmern sich um die technische sowie kommerzielle Anwendung chemischen Know-hows in der Chemischen Industrie, der Pharma- und Kosmetikindustrie, der Lebensmittel- oder der Papierindustrie. Ursprüngliche lag der Schwerpunkt der Chemieingenieure in der Verfahrenstechnik zur chemischen Stoffumwandlung, die eingesetzt wird, um ungefähr die Hälfte der deutschen Industrieprodukte herzustellen. Aber numerische Methoden und Algorithmen haben auch die Arbeit der Chemieingenieure erweitert. Simulationen sorgen nun für größere Effizienz auch in der Produktentwicklung, nicht zuletzt, wenn es um spezifische Produkteigenschaften auch kleiner und kleinster Mengen geht.
Die gestiegen Anforderung des Umweltschutzes ganz allgemein und speziell im Zusammenhang mit chemischen Stoffen ebenso wie die Herausforderungen der Ingenieurethik und der Technikfolgenabschätzung ergeben eine Fülle von Aufgabenstellungen für Chemieingenieure. Neben der Arbeit als Verfahrens- und Projektingenieure, im Anlagenbau sowie auch in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, kommen Aufgaben im Produktmanagement, im Vertrieb sowie in der Anlagenwartung infrage. Auch Stellen in staatlichen Untersuchungsämtern können von Chemieingenieuren besetzt werden.

Typische Arbeitgeber für Chemietechniker

Die großen Chemie- und Pharmaunternehmen wie Bayer, Fresenius, Merck, Boehringer Ingelheim, Roche, Evonik oder Lanxess haben einen großen Bedarf an Chemieingenieurinnen und Chemieingenieuren. Ebenso Wasch- und Reinigungsmittelproduzenten sowie Kosmetikhersteller wie Henkel, Beiersdorf oder Unilever. Die Lebensmittelindustrie, etwa Dr. Oetker oder Nestlé, benötigt ebenfalls Ingenieure mit Chemie- und verfahrenstechnischem Know-how. Insgesamt werden der chemischen Industrie in Deutschland über 3.000 Unternehmen zugerechnet, wovon die allermeisten Kleinst-, Klein- und mittelgroße Unternehmen sind. Das geht aus den Zahlen des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) hervor.

Was erwarten Arbeitgeber in der Industrie von Chemieingenieurinnen und –ingenieuren?

Ein großes Chemieunternehmen sucht Ingenieure für Verfahrenstechnik bzw. Chemieingenieure für Entwicklungstätigkeiten im Bereich der Herstellung von thermoplastischem Polyurethan. Bei einer solchen Ausschreibung geht es um die Leitung von Projekten, die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams – aus der Forschung und Entwicklung, dem Engineering und dem Marketing sowie den Kollegen an den internationalen Produktionsstandorten und auch mit externen Fachleuten. Gefährdungsbeurteilungen müssen erstellt sowie das Einhalten der Arbeits-, Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften kontrolliert werden. Voraussetzung für die Stelle ist ein Hochschulstudium im Bereich Verfahrenstechnik oder Chemieingenieurwesen und möglichst praktische Erfahrungen in der Leitung und Durchführung von Projekten.
Eine weitere Aufgabenstellung für Chemieingenieure wäre die eigenständige Bearbeitung von Destillationsaufgaben im Bereich der Verfahrensoptimierung. Dazu gehört die Durchführung von Versuchen, einschließlich des selbstständigen Aufbaus der Versuchsapparaturen sowie die Realisierung von Destillationsprojekten entsprechend den Kundenwünschen. Das beinhaltet auch die Dokumentation der Ergebnisse und das Erstellen von Berichten und Auswertungen und die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, um diese Destillationsprojekte termin- und qualitätsgerecht durchzuführen. Notwendig ist üblicherweise ein abgeschlossenes Studium der technischen Chemie oder der Verfahrenstechnik. Hilfreich ist sicher praktische Erfahrung in einem Unternehmen der organischen Feinchemie.
Einer der Tätigkeitsschwerpunkte von Chemieingenieuren in der Verfahrensentwicklung eines Unternehmens, das Spezialchemikalien herstellt, ist die Anpassung, Optimierung und Weiterentwicklung vorhandener Produktionsprozesse und Technologien. Beispielsweise wenn es um die Aufwärtsskalierung in Laborprozessen von neuen Produkten in der Produktion geht. Insgesamt soll an Problemlösungen für Neuprodukte und Prozesskonzepte gearbeitet werden. Dabei gilt es, kritische Prozessparameter zur Gewährleistung der Produktivität und Leistungsfähigkeit der Produktionskette zu identifizieren. Das alles mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung sowie der Kostensenkung in der Produktion. Neben den Aufgaben in der Verfahrenstechnik gibt es eine enge Zusammenarbeit mit Forschung und Entwicklung, Engineering und Produktion. Notwendig für solch eine Stelle ist ein abgeschlossenes Master-/Diplom-Studium der Fachrichtung Chemieingenieurwesen und/oder Verfahrenstechnik, gerne mit Promotion, mindestens fünf Jahre Berufserfahrung in Verfahrens- oder Produktionsentwicklung für die chemische Industrie und spezielle Kenntnisse von Scale-Up-Verfahren.

Einkommen von Ingenieuren in der Chemie- und Pharmaindustrie

Absolventen der verfahrenstechnischen Studiengänge bekommen zum Berufseinstieg Bruttojahresgehälter zwischen 42.200 Euro und 52.200 Euro. Das ergab die Einkommensstudie „Ingenieureinkommen 2002-2016“, die der VDI Verlag veröffentlicht. In der Chemie- und Pharmaindustrie sind für Fach- und Projektingenieure dann Bruttojahresentgelte in Höhe von 50.500 Euro bis zu 72.900 Euro üblich. Projektmanager bekommen zwischen 70.000 Euro und 93.500 Euro als Brutto-Jahresentgelt ausgezahlt. Gruppen- und Teamleiter verdienen in der Chemie- und Pharmaindustrie mindestens 71.700 Euro im Jahr. Ausführliche Informationen zu den Verdienstmöglichkeiten von Ingenieuren in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie wertvolle Tipps zur Einordnung des eigenen Gehalts, gibt es im Magazin.
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Informationen zur Anzeige:

Ingenieur*in (m/w/d) als stellvertretende Sachgebietsleitung bei der Unteren Immissionsschutz-, Wasser- und Abfallwirtschaftsbehörde beim Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln
Köln
Aktualität: 23.04.2024

Anzeigeninhalt:

23.04.2024, Stadt Köln
Köln
Ingenieur*in (m/w/d) als stellvertretende Sachgebietsleitung bei der Unteren Immissionsschutz-, Wasser- und Abfallwirtschaftsbehörde beim Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln
Die Stelle umfasst die stellvertretende Sachgebietsleitung in fachlicher, organisatorischer und personeller Führung mit derzeit 8 Mitarbeiter*innen. Sie beinhaltet die eigenverantwortliche Betreuung von herausragenden Betrieben und von stadtbedeutenden Projekten, insbesondere zu Themen der Reduzierung von Verpackungsmüll, der Etablierung von Mehrwegangebotssystemen und der Geruchsminimierung von Holzkohlegrillanlagen. Sie ... Steuern und leiten vertretungsweise das Sachgebiet in fachlicher, organisatorischer und personeller Hinsicht sowie beraten bei technischen Belangen gegenüber Landesbehörden, Anlagenbetreibenden und deren Gutachter*innen, Planer*innen, Sachverständigenbüros sowie Rechtsberater*innen und innerhalb der Abteilung sowie unterstützend innerhalb des Sachgebietes. Erstellen sachgebiets- beziehungsweise abteilungsweite Konzepte zu sachgebietsspezifischen Themen und Grundsatzfragen (zum Beispiel Mehrwegangebotspflicht, häusliche Entwässerung, Abluftreinigungskonzepte). Führen eigenverantwortlich immissionsschutz-, wasser- und abfallrechtliche Genehmigungsverfahren durch, überwachen medienübergreifend bedeutende Industrie- und Gewerbebetriebe und betreuen stadtbedeutende Projekte, insbesondere aus den Bereichen Gastronomie, Vereinswesen, Religionsstätten und Handel. Erstellen Stellungnahmen zu Bauanträgen und Grundstücksanfragen sowie in Bauleitplan- und Planfeststellungsverfahren. Führen Umweltinspektionen und ordnungsrechtliche Überwachungsmaßnahmen durch. Prüfen ordnungsrechtliche Maßnahmen und führen diese durch und leiten Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Werten fachspezifische Gutachten aus. Betreuen den Umweltalarm in fachlicher und organisatorischer Hinsicht, stellen die Dienstpläne der Rufbereitschaft auf, nehmen aktiv an Einsätzen teil, koordinieren die Einsatzfolgemaßnahmen und übernehmen die fachliche Nachbereitung. Übernehmen die Verantwortung für Arbeitsschutzangelegenheiten im Aufgabengebiet. Ihre aktive Unterstützung als Sonderfunktionskraft bei der Durchführung von Wahlen sowie die Motivation Ihrer Mitarbeitenden zur Übernahme einer solchen Funktion wird erbeten. Dies betrifft maximal 3 Tage je Wahl, welche mit Sonderurlaub und einer Aufwandsentschädigung honoriert werden.
Sie sind eine engagierte Persönlichkeit mit fachlicher Qualifikation, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft. Sie handeln innovativ, rechtssicher und praxisorientiert und arbeiten gerne interdisziplinär? Wenn Sie die folgenden Kriterien erfüllen, freuen wir uns über Ihre Bewerbung! Sie bringen ein abgeschlossenes Studium (mindestens Bachelor oder Fachhochschul-Diplom) mit umweltrelevanten Inhalten, insbesondere Immissionsschutz, Wasser- und Abfallwirtschaft, zum Beispiel der Studiengänge Umweltingenieurwissenschaften, Umwelttechnik, Verfahrenstechnik, Bauingenieurwesen (Tiefbau / Wasserbau), Chemieingenieurwesen, Versorgungstechnik, Maschinenbau mit Umweltschwerpunkt, Geowissenschaften oder einer vergleichbaren Fachrichtung mit. DARÜBER HINAUS IST UNS WICHTIG: Verfügen über die Fähigkeit, Mitarbeiter*innen zielorientiert und wertschätzend zu führen, sowie eine gute Kommunikationsfähigkeit und Fähigkeiten im Changemanagement, bei der Sie die anstehenden Veränderungen vorleben sowie mit großer sozialer Kompetenz die Mitarbeitenden aktiv unterstützen und fördern. Haben fundierte Kenntnisse der rechtlichen und fachlichen Grundlagen sowie mindestens dreijährige praktische Erfahrungen auf den Gebieten des Immissionsschutzes sowie der Wasser- und der Abfallwirtschaft. Bringen Erfahrungen im Planungsrecht, im Ordnungs- und Verwaltungsrecht sowie Kenntnisse im Zusammenhang mit den fach gesetzlichen Vorgaben mit. Zeichnen sich durch überdurchschnittliches Engagement, sehr gute Auffassungsgabe, ein hohes Maß an Verhandlungsgeschick und Argumentationsfähigkeit sowie eine effektive und am Ergebnis orientierte Arbeitsweise aus. Gehen konzeptionell vor zu einer rechtssicheren, fachspezifischen und praxistauglichen Konfliktlösungsfindung unter Berücksichtigung verschiedener Sach- und Rechtsauffassungen. Können empathisch und sachbezogen auf Betroffene bei Umweltalarmeinsätzen zugehen und im Rahmen des behördlichen Ermessens notwendige Sofortmaßnahmen nachvollziehbar kommunizieren und anordnen. Besitzen fundierte Kenntnisse im Umgang mit den Datenbanken UMSYS und QGis und Landesanwendungen, wie zum Beispiel ISA und BUBE. Verfügen über Genderkompetenz und Diversitätsüberzeugung. Setzen sich für Vereinbarkeit von Beruf und Leben sowie eine wirksame Frauenförderung ein. Fördern Individualität und Vielfalt und setzen die Inklusionsvereinbarung um.

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