Eine fortlaufende Aufgabe von IT-Beauftragten einer Organisation ist die IT-Dokumentation. Zum einen ist eine Bestandsaufnahme über die Hard- und Software, die IT-Infrastruktur, die IT-Netzwerke sowie die vorhandenen Lizenzen und Verträge nötig. Diese müssen ständig aktualisiert werden. Zum anderen gilt es, den Anwendern bzw. Verantwortlichen diese Informationen aufbereitet zur Verfügung zu stellen, etwa in Form von IT-Handbüchern, Notfallhandbüchern und Netzwerkplänen. Mit dieser Dokumentation gewährleisten die IT-Beauftragten, dass Aufgaben und Geschäftsprozesse effektiv ablaufen können. Hinzu kommt das strategische Element: Was muss im IT-Bereich unternommen werden, damit die Organisation zukunftsfähig bleibt, welche IT-Konzepte müssen zu diesem Zweck umgesetzt werden?
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Gesetzliche Vorgaben und Normen für die IT-Dokumentation
Vor allem in Fragen der IT-Sicherheit und des Datenschutzes verlangt der Gesetzgeber, dass die IT eines Unternehmens nachvollziehbar ist und entsprechend dokumentiert wird. Die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DGSVO), die das nationale Datenschutzgesetz (BDSG) ablöst, die Grundsätze ordnungsgemäßer DV-gestützter Buchführungssysteme (GoBS) und das Produktsicherheitsgesetz sind beispielsweise zu beachten. Die Zertifizierung nach anerkannten (ISO-)Normen und (DIN-)Standards helfen beim Einhalten der gesetzlichen Vorgaben. So wird über den Sicherheitsstandard ISO 27001 nachgewiesen, dass ein Sicherheitsprozess mit entsprechenden Maßnahmen in einer Organisation implementiert wurde. Die EN ISO 9000:2000 ff. enthält Dokumentationsanforderungen wie Aktualität, Einheitlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Verfügbarkeit der Dokumente. Die DIN-Norm 69901 bezieht sich zwar allgemein auf die Projektdokumentation, kann deshalb aber auch für IT-Projekte gelten. Der Configuration-Management-Plan unterstützt bei der Festlegung von Verfahren und Wegen der IT-Dokumentation.
Wer dokumentiert was in der IT-Dokumentation?
Häufig wird die IT-Dokumentation für kleinere und mittelgroße Unternehmen von externen Dienstleistern bearbeitet. Oder ein bzw. mehrere interne IT-Beauftragte kümmern sich um diese Aufgabe. In größeren Organisationen/Unternehmen gibt es meist Zuständigkeiten für die jeweiligen IT-Bereiche wie Server, Netze, IT-Sicherheit und eben auch IT Dokumentation.
Ein IT-Sachbearbeiter für Prozesse, Dokumentation und Lizenzen soll für ein eigenständiges User Management (Active Directory, Jabber/UC, Azure, MSDN) sorgen. Dazu gehört die Dokumentation von IT-Prozessen, die Prüfung sowie Beschaffung von IT, das IT-Controlling, die Verwaltung der Hard- und Software sowie die allgemeine IT-Asset-Verwaltung.
Ein neuer Mitarbeiter in einem großen mittelständischen Unternehmen soll zukünftig alle technischen und organisatorischen Maßnahmen zur IT-Sicherheit weiterentwickeln. Der Mitarbeiter wird weltweite Lösungen zur Früherkennung von Sicherheitsvorfällen und deren Gegenmaßnahmen für die weltweit agierende Unternehmensgruppe erarbeiten und etablieren. Die fortlaufende Begleitung, Koordination und Dokumentation aller Prozesse im Bereich IT-Sicherheit sind Standardaufgaben. Zur Position gehört aber auch, das Bewusstsein der Mitarbeiter für notwendige IT-Sicherheit zu schärfen.
Welche Ausbildung und Kenntnisse muss ein Bewerber mitbringen?
Erwartet wird ein abgeschlossenes (Fach-)Hochschulstudium in (Wirtschafts-)Informatik oder eine sehr gut abgeschlossene IT-bezogene Berufsausbildung mit mehrjährigee Berufserfahrung im Bereich IT-Sicherheit (ISO 27001). Idealerweise bringt ein Bewerber zudem ausgeprägte Kenntnisse im Bereich des IT-Risikomanagements und IT-Service-Continuity-Managements mit, verfügt über gute Kenntnisse in Sicherheitsthemen wie kryptographische Verfahren, PKI, IDS/IPS, SIEM und Firewalls und kennt die entsprechenden Produkte. Auch Kenntnisse über gängige Kommunikationsprotokolle wie TCP/IP, UDP, DHCP, DNS, SNMP, OSPF und deren Sicherheitseigenschaften werden vorausgesetzt.
Ein IT-Redakteur in einem mittelständischen Unternehmen, der IT-Projekte von der Konzeption über die Planung bis zur Umsetzung eigenständig betreut, sollte ein Studium der (Wirtschafts-)Informatik oder Mathematik mitbringen. Für die Projektplanung und Entwicklung neuer Features in Abstimmung mit dem Technischen Direktor (CTO), die Weiterentwicklung IT-bezogener Strategien und Standards sowie die Dokumentation und das Reporting, sind erste Erfahrungen im agilen IT-Projektmanagement von Vorteil.
Wie sieht die Zukunft in der IT-Dokumentation aus?
Kontinuität und Zukunftsfähigkeit sind elementare Kriterien für den Einsatz von IT in einer Organisation. Eine akribische IT-Dokumentation sollte unbedingt etabliert werden, um Reibungsverluste, unnötige Ausgaben und Systemausfälle so unwahrscheinlich wie möglich zu machen. Welche Cloudlösung ist die richtige, angesichts der vorhandenen IT-Architektur? Was wird Inhouse bearbeitet, womit werden externe Dienstleister beauftragt? Solche Fragen sind nur zu beantworten, wenn Transparenz und überblick über die vorhandene IT besteht.
Was verdient ein/e Angestellte/r in der IT-Dokumentation?
Angaben zu Gehältern für Aufgaben in der IT-Dokumentation sind nur schwer zu finden, da viele Mitarbeiter die IT-Dokumentation als Teilaufgabe betreuen. Das Onlineportal gehalt.de gibt an, dass eine 40-jährige Redakteurin der IT-Dokumentation in der Softwarebranche beispielsweise 3.745 Euro brutto im Monat verdient. Informationen zu Gehältern für Ingenieure und ITler finden Sie hier. Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr eigenes Gehalt der Branche und Position angemessen ist, nehmen Sie an unserem kostenfreien Gehaltstest teil und erhalten im Anschluss eine individuelle Auswertung.