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Ingenieure in der Qualitätssicherung/Qualitätsmanagement

Die Qualitätskontrolle von Produkten, die Qualitätssteuerung von Fertigungsprozessen und die stetige Qualitätssicherung bereits in den Entwicklungsprozessen sind grundlegende Standards in den Industrien. Noch weit darüber hinaus geht das Qualitätsmanagement, das alle Maßnahmen zur Qualitätskontrolle, -steuerung, und -sicherung bündelt und in ein strategisches System überführt. Beim in Japan entstandenen Total Quality Management (TQM) ist bereits das Ziel formuliert, über die Normerfüllung hinaus alle Unternehmensteile ständig zu verbessern.

Der internationale Standard der ISO 9001:2015, den sich Unternehmen zertifizieren lassen können, legt Mindestanforderungen fest, nach denen der Qualitätsmanagementprozess ablaufen soll. Im PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) werden Soll-Vorgaben und der Ist-Zustand der Qualität von Produkten und/oder Dienstleistungen einer Organisation miteinander verglichen und entsprechende Maßnahmen abgeleitet. Umfassender als ISO 9001:2015 ist das EFQM-Modell der European Foundation for Quality Management. Der im TQM erfolgte Paradigmenwechsel, ist heute ein fester Bestandteil der Qualitätssicherung: Die Idee, dass Qualität vom Kundenstandpunkt aus definiert wird, da nur so langfristiger Markterfolg möglich ist. mehr...

Ausbildung und Weiterbildung zum Qualitätsingenieur

Ingenieure werden in der Regel bereits in den grundständigen Studiengängen mit den Prinzipien der Qualitätssicherung vertraut gemacht. Einige Hochschulen bieten im Studium eine ergänzende Zertifizierung zum Quality Systems Manager Junior der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) an. Häufig entwickeln sich Ingenieure aber in der Berufspraxis zu Qualitätsingenieuren. Berufsbegleitend werden dann meist in Weiterbildungen passende Zusatzqualifikationen wie Six Sigma Green Belt (FG ProQ), Excellence Assessor (ILEP) oder Lieferantenauditor (TAW Cert) erworben. Von den rund 7.300 Teilnehmern der Einkommensstudie 2016 von ingenieurkarriere.de hatten aber lediglich 3,4% der Ingenieurinnen und Ingenieure eine Zusatzqualifikation im Qualitätsmanagement vorzuweisen.

Die Bergische Universität Wuppertal bietet für Bachelorabsolventen der Sicherheitstechnik, des Maschinenbaus, des Bauingenieurwesens sowie der Elektrotechnik den Masterstudiengang Qualitätsingenieurwesen an. Aufbauend auf den Grundlagen des „klassischen Ingenieurstudiums“, der Betriebswirtschaftslehre und des Projektmanagements werden dann im Studium „Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten“ der „Qualitätswissenschaft“ vermittelt.

Typische Arbeitgeber für Qualitätsingenieure

Spezialisten für Qualität, Material und Güteprüfung werden in allen Branchen gebraucht. Die häufigsten Gesuche stammten in den letzten Jahren von Unternehmen des Fahrzeugbaus, der Automobilindustrie inklusive Zulieferer, dem Maschinenbau, der Elektronik und der Elektrotechnik.

Die Mehrheit der Absolventen der Bergischen Universität Wuppertal ist dementsprechend in der Industrie beschäftigt, beispielsweise in der Konstruktion, der Entwicklung oder der Produktionsvorbereitung, um dort die Qualitätsstandards zu sichern und auszubauen. Sie arbeiten auch als Mediatoren in Qualitätsfragen oder als Auditoren in den Zertifizierungsstellen des Qualitätsmanagements.

Aufgaben und Anforderungen im Qualitätsmanagement

In der Unternehmenspraxis geht es in der Qualitätssicherung, bzw. dem –management nach wie vor vorwiegend um Kundenreklamationen und Gewährleistungen, die Prozesssicherheit, die Produkt- und Dienstleistungsqualität und auch das Erfüllen von gesetzlichen Umweltschutznormen oder vom Markt geforderten Umweltstandards. Aufgabe der Qualitätsingenieure ist auch das Schulen der eigenen Mitarbeiter. Im Qualitätsmanagement geht es aber viel weitgehender um die ständige Verbesserung der Leistungsfähigkeit eines Unternehmen bzw. einer Organisation, das kann beispielsweise ja auch eine Behörde sein, immer im Hinblick auf die Qualität. Das Dieselgate der deutschen Automobilindustrie ist ein Negativbeispiel für versagendes Qualitätsmanagement. Wer nachlesen möchte, was da genau zutage kam in der Hochphase 2016, kann das hier im Ticker.

Aber schauen wir uns eine typische Position für Qualitätsingenieure in der Industrie an und welche Anforderungen dabei an die Kandidaten gestellt werden:

Wird zum Beispiel im Bereich Automobilentwicklung ein Supplier Quality Engineer gesucht, dann geht es unter anderem um die Definition von Anforderungen und Qualitätsmerkmalen von Teilen, Baugruppen und Systemen, die Kommunikation mit den Lieferanten schon während des Produktentstehungsprozesses, die Durchführung von Lieferantenaudits, Produkt- und Prozessaudits sowie Problem- und Fehleranalysen im Vorserien- und Serienanlauf – und nicht zuletzt um die Weitergabe der Information in das eigene Unternehmen hinein.

Das Anforderungsprofil beinhaltet neben dem abgeschlossen technischen Hochschulstudium eine bereits mehrjährige Berufserfahrung im Qualitäts- bzw. Lieferantenmanagement der Automobilindustrie, Kenntnisse über die angewandten Herstellungsprozesse in den Bereichen Halbleitertechnik und Mikrocontrolling, Kenntnisse in Qualitätsmanagementmethoden und -werkzeugen (wie APQP, FMEA, SPC) sowie Erfahrungen mit den Regelwerken und Qualitätsnormen, etwa DIN EN ISO 9001:2008, ISO/TS 16949, VDA 6.3. Gefordert wird wohl auch eine hohe Reisebereitschaft und verhandlungssicheres Englisch.

Mit welchem Gehalt können Qualitätsingenieure rechnen?

Im Qualitätsmanagement werden Ingenieuren mit wenig Berufserfahrung Bruttojahresgehälter von rund 48.500 Euro gezahlt. Berufserfahrene Ingenieure können im Qualitätsmanagement aber sehr viel mehr verdienen. Die Steigerung des Gehalts hängt in aller Regel von sechs Faktoren ab, egal ob im Ingenieurwesen oder einer anderen Berufsgruppe. Ingenieure und Informatiker aber können ihr eigenes Gehalt mit dem von Kollegen in ähnlichen Positionen vergleichen und so ein sehr viel detaillierteres Bild ihrer eigenen Einkommenssituation bekommen. Zum Gehaltstest geht es hier entlang.
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