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Ingenieure im Engineering / Ingenieurdienstleistung

Seit den 1980er Jahren werden insbesondere von großen Unternehmen spezialisierte Arbeitskräfte von sogenannten Ingenieurdienstleistern eingesetzt. In Auftragsspitzen, wenn für einen begrenzten Zeitraum Manpower benötigt wird, und/oder fachspezifisches Know-how schnell integriert werden muss, sind Mitarbeiter von Ingenieurdienstleistern eine immer beliebtere Option. Die Unternehmen aus diesem Markt agieren meist wie eine Mischung aus Ingenieurbüros und Zeitarbeitsfirmen. Grundlage des Geschäftsmodells ist wie bei den Zeitarbeitsfirmen das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Die Branche hat sich mittlerweile so entwickelt, dass die bei Ingenieurdienstleistern beschäftigten Ingenieure nicht nur Routinearbeiten übernehmen, sondern mitunter auch Aufgaben auf höchstem Niveau. In der Automobilindustrie werden sie beispielsweise eingesetzt, um projektbezogene Entwicklungsarbeiten auszuführen. Die Grenze zwischen Zulieferfirmen und Dienstleistern löst sich teilweise auf.

Der größte Ingenieurdienstleister in Deutschland ist nach der Lünendonk-Liste die Bertrandt AG mit einem Umsatz von 992 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2015/16 und rund 13.000 Beschäftigten, davon 70% Ingenieure. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die EDAG Engineering GmbH mit einem Umsatz von 55,8 Mio. Euro (2015) und 6.000 Mitarbeiten sowie die IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr mit einem Umsatz von 734 Mio. Euro in 2016 und rund 6.700 Mitarbeitern, davon 66% Ingenieure. Das Marktvolumen für Technologieberatung und Engineering Services in Deutschland betrug nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Lünendonk 2015 rund 9,8 Mrd. Euro. mehr...

Schwerpunkte der Ingenieurdienstleister

Die führenden Anbieter, so ist es von Lünendonk zu erfahren, realisierten ihre größten Umsatzanteile im Jahr 2015 mit „Design/Konzeption“ (18,1%), „Testen/Validierung“ ﴾12,8%), dem „Projektmanagement“ ﴾12,6%) sowie „Konstruktion/Bau von Prototypen“ (11,3%﴿ und „Embedded Systems/Software“ (11,2%﴿. Auch die Engineering-Anbieter sehen IT-getriebene Technologien als den Bereich, in den sie in den nächsten Jahren für sich die größten Umsatzzuwächse sehen. „Forschung & Entwicklung“, gefolgt von „Elektrik/Elektronik“ und „Software/IT“ stehen dabei im Mittelpunkt.

Chance oder Sackgasse: Arbeiten bei Ingenieurdienstleistern

Immer mehr namhafte Unternehmen und ganze Bereiche beliebter Branchen wie etwa der Automobilindustrie bieten viele Jobs nur noch über Ingenieurdienstleister an. Für junge Ingenieure, vor allem Absolventen, kann die Beschäftigung bei einem Ingenieurdienstleister daher einem guten Einstieg ins Berufsleben gleichkommen. Durch die wechselnden Aufgaben und Umgebungen kann innerhalb weniger Jahre praxisorientiertes fachliches Know-how aufgebaut werden. Soziale und kulturelle Skills werden in vielen Fällen ebenfalls schneller entwickelt als es vielleicht als Trainee in einem großen Konzern möglich ist. Denn die Tätigkeiten bei Ingenieurdienstleistern sind häufig projektbezogen, die Ansprechpartner und Teams können sich entsprechend schnell ändern.

Die Hoffnung junger Ingenieure, über die Arbeit für einen Dienstleister schnell in eine Festanstellung bei einem attraktiven Unternehmen wechseln zu können, erfüllt sich jedoch nicht in jedem Fall. Die Spannbreite der Aufgaben, die Ingenieure über die Beschäftigung bei Ingenieurdienstleistern kennenlernen können, ist groß, aber es gibt auch Sackgassen für eine gerade beginnende Karriere. In Internetforen berichten Ingenieure zudem, dass in gemeinsamen Projekten in großen Konzernen mitunter unangenehme Hierarchien zu spüren sind und die externen Kollegen von Fremdfirmen in der Belegschaft mit Zurückhaltung behandelt werden. Wer eine solche Erfahrung macht, sollte das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen.

Einkommen bei Ingenieurdienstleistern

Das Entgelt der Ingenieure bei Ingenieurdienstleistern liegt in der Regel unter den Einkommen bei den OEM, doch nicht in jedem Fall. Jungingenieure können als Externe auf sich aufmerksam machen und – wenn sie die Lust an der Projektarbeit von extern verlieren – von den Auftraggebern fest eingestellt werden. Für ältere Ingenieure über 50 können Ingenieurdienstleister einen Neuanfang bedeuten. Für Ingenieure mit Erfahrung und aktuell besonders nachgefragtem Know-how dürfte der Einkommensunterschied gering, wenn überhaupt vorhanden, ausfallen. Für solche High Potentials werden die Dienstleister eher zu Jobmaklern. Gute Dienstleister bieten ihren Mitarbeiten zudem Möglichkeiten der Weiterbildung und der fachlichen Neuausrichtung.

Wir haben uns mit einigen Ingenieurdienstleistern ausgetauscht und so erfahren, was Vera Calasan von Excellence und Claus Peter Brandt von iks Engineering über ihre Rolle im Arbeitsmarkt, das Gefühl von Belegschaft bei einem Ingenieurdienstleister sowie Weiterbildungs- und Jobangebote für Ingenieure denken. Als das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz 2017 reformiert wurde, haben die VDI nachrichten außerdem mit Markus Eckhardt von Brunel gesprochen.
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Bereichsleitung (m/w/d) Aufsicht und Beratung
Köln
Aktualität: 14.04.2025

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14.04.2025, BG ETEM
Köln
Bereichsleitung (m/w/d) Aufsicht und Beratung
Aufgaben:
Personal-, Budget- und Fachverantwortung für den Organisationsbereich Aufsicht und Beratung. Gesamtleitung der 10 regionalen Präventionszentren, der Branchenkompetenz und der Berufskrankheiten Ermittlung, sowie der AP Ausbildung, Betriebsbetreuung und der AMS Auditierung. Mitwirkung an der Erarbeitung und Umsetzung der strategischen Ziele der Präventionsabteilung. Gesamtverantwortung für die Einsatzplanung und Steuerung der Aufsichtspersonen und Präventionsberater unter Berücksichtigung der strategischen Ziele der BG ETEM. Steuerung der branchenorientierten Präventionsarbeit an der Schnittstelle zwischen den Präventionszentren des Außendienstes und dem Branchenkompetenzzentrum. Weiterentwicklung und Steuerung der risikoorientierten Überwachung und Beratung unserer Mitgliedsbetriebe. Mitarbeit in Gremien der GDA und auf DGUV-Ebene. Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen in der Präventionsarbeit unseres Außendienstes, insbesondere im Rahmen der GDA. Steuerung der Zusammenarbeit der mandatierten Vertreter der BG ETEM in den gemeinsamen landesbezogenen Stellen (GLS) und der Zusammenarbeit mit der staatlichen Aufsicht. Vorbereitung von Entscheidungsvorlagen für die Präventionsleitung. Vertretung der Präventionsleitung in bereichsbezogenen Fragestellungen. Unterstützung bei der Weiterentwicklung der bereichsbezogenen IT-Anwendungen unter Berücksichtigung veränderten Anforderungen im Zuge der Digitalisierung.
Qualifikationen:
Ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Dipl. Ing. (Univ./TH/TU); M. Eng. oder M. Sc.) auf technischem oder naturwissenschaftlichem Gebiet oder eine vergleichbare technische Qualifikation, die die Laufbahnvoraussetzungen für den höheren Dienst erfüllt. Eine abgeschlossene Ausbildung als Aufsichtsperson nach § 18 SGB VII ist von Vorteil. Mehrjährige Erfahrungen und Kenntnisse im Überwachungs- und Beratungshandeln. Idealerweise bereits vorhandene mehrjährige personelle und fachliche Führungserfahrung oder nachweisbare Kompetenzen zur erstmaligen personellen Führung eines größeren Bereiches. Ein bereits vorhandenes umfangreiches Netzwerk innerhalb der für den Bereich Aufsicht und Beratung relevanten Stakeholder (z.B. DGUV, andere UV-Träger und der staatlichen Aufsicht). Gutes IT-Verständnis und gute MS-Office-Kenntnisse. Hohe emphatische Fähigkeiten in der Ausübung der Führungsverantwortung. Fähigkeit zur ziel- und ergebnisorientierten Motivation von Beschäftigten. Gute Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft, Organisationstalent, Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen, sowie ein gutes persönliches und freundliches Auftreten. Loyalität, hohe Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit, ausgeprägte Fähigkeit zur Kooperation und abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit sowie diplomatisches Geschick. Bereitschaft zu häufigen, z.T. mehrtägigen Dienstreisen im gesamten Bundesgebiet. Hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

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