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Der Arbeitsmarkt für Naturwissenschaftler

Die Zahl der in Deutschland arbeitenden Naturwissenschaftler wächst stetig. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes schlossen allein 2015 rund 47.000 Naturwissenschaftler erfolgreich ihr Studium ab und es wurden 497.000 Erwerbstätige mit einem naturwissenschaftlichen Hochschulabschluss gezählt. Allerdings waren davon nur 160.000 tatsächlich explizit als Naturwissenschaftler sozialversicherungspflichtig tätig: 54.000 Chemiker, 37.000 Physiker, 32.000 Biologen sowie die dazu gezählten 19.000 Mathematiker und Statistiker sowie 18.000 Geographen. Ein großer Teil der studierten Naturwissenschaftler arbeitet nach Angaben der BA und des Statistischen Bundesamtes in Forschung und Lehre, Unternehmensführung und -organisation, in der Informations- und Kommunikationstechnik sowie in der technischen Entwicklung und Produktion. mehr...

Typische Arbeitgeber für Naturwissenschaftler

Absolventen naturwissenschaftlicher Studiengänge haben sich immerhin Wissen und Know-how angeeignet, das in vielen Branchen gebraucht wird. Doch um attraktiv für den Arbeitsmarkt zu sein, müssen Biologen, Chemiker und Physiker flexibel sein und sich zusätzliche Skills aneignen. Denn trotz der stetig steigenden Absolventen- und Beschäftigtenzahlen sind die Einsatzmöglichkeiten für auf Wissenschaft und Forschung ausgerichtete Naturwissenschaftler sehr limitiert. Professuren sind dünn gesät, Jobs an Universitäten, Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen gibt es überschaubar viele und Stellenausschreibungen der Industrie, in denen ausdrücklich nach Naturwissenschaftlern gesucht wird, sind mindestens selten. Für forschende Naturwissenschaftler sind befristete Arbeitsverhältnisse zudem fast schon zum Normalzustand geworden.

Für Naturwissenschaftler, die in der Forschung bleiben wollen, lohnt es sich jedoch, nicht nur die großen Wissenschaftsorganisationen der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft oder der Helmholtz-Gemeinschaft zu beobachten, sondern auch die anwendungsorientierten Unternehmen der Fraunhofer-Gesellschaft sowie die vielen unabhängigen Forschungsinstitute, die über das ganze Land verteilt sind und sich u.a. in der Zuse-Gemeinschaft zusammengefunden haben, als Arbeitgeber unter die Lupe zu nehmen.

Jobs für Physiker

In einer 2016 im Auftrag der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) erstellten Studie werden in Deutschland 106.000 Physiker als erwerbstätig gezählt, einschließlich der Selbstständigen, Beamten und Honorarkräfte. Mit knapp 27 Prozent sind erwerbstätige Physiker deutlich häufiger im Industriesektor vertreten als andere Akademiker. Nur Ingenieure sind mit knapp 50 Prozent noch industrieaffiner, sie sind aber auch nur in wenigen Tätigkeitsgruppen mit Naturwissenschaftlern zu vergleichen. Unter der Hauptfachrichtung Physik subsumierte Studiengänge mit einer technischen Ausrichtung wie Energietechnik, Technische Physik oder Biophysik erleichtern natürlich den Zugang zum Arbeitsmarkt. Anders ist das etwa bei Astrophysik oder Kybernetik.

Branchen, in denen Physiker gute berufliche Chancen haben, sind etwa IT, Mobilfunk, Elektro- und Optische Industrie, Fahrzeugindustrie, Maschinenbau sowie Medizintechnik.

Jobs für Chemiker

Chemie ist ein auch bei Frauen durchaus beliebtes Studienfach, in das sich allein für das Jahr 2016 11.311 Studienanfängerinnen und –anfänger eingeschrieben haben, wie die Gesellschaft Deutscher Chemiker (DGCh) schreibt. Auch für Chemiker gilt, dass die Nähe zur anwendungsnahen Forschung und zur Produktion die Jobchancen langfristig verbessern können. Kenntnisse in Spezialgebieten wie Materialwissenschaften, Elektrochemie, Biochemie/Life Sciences, Lebensmittelchemie, Grenzflächenwissenschaften bzw. Oberflächenchemie schaffen dafür gute Voraussetzungen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ingenieuren, Physikern oder auch Biologen ist in aller Regel bereits Bestandteil solcher Spezialisierungen. Eine originäre Aufgabenstellung für Chemiker in der Industrie wäre aktuell etwa die Entwicklung von Antriebsbatterien für Fahrzeuge oder von Batterien für Smartphones und Co.

Jobs für Biologen

Der Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin (VBIO) ist überzeugt, dass sich die biomedizinische bzw. molekulare Forschung weiterhin als Jobmotor beweisen wird. Besonders wegen der wichtigen Themenbereiche Krebs, Autoimmunität und neurodegenerative Erkrankungen. Einen Grenzbereich zwischen Biologie und Ingenieurwissenschaften bildet die sogenannte weiße oder industrielle Biotechnologie, bei der es um die industrielle Produktion von Wirkstoffen mittels angepasster Enzyme, Zellen oder Mikroorganismen geht, Wegen des Bedarfs an nachwachsenden Rohstoffen, dürfte sich dieses Themenfeld weiterhin gut entwickeln und die Nachfrage nach derartigen Spezialisten hoch sein. Am Organismus ausgerichtete Biologen in der Zoologie, der Botanik und der Ökologie haben es dagegen eher schwer, da Stellen nur in sehr begrenzter Zahl vorhanden sind. Wer den klassischen Pfad eines Biologen verlassen kann, findet etwa in Planungs- und Gutachterbüros sowie Behörden und Bauunternehmen Stellenangebote. Denn Biologen sind bestens ausgebildet, um etwa Umweltverträglichkeitsstudien für Bauvorhaben wie Bahntrassen oder Windparks zu erstellen.

Einkommen von Naturwissenschaftlern von Physik über Chemie bis Biologie

Die Gehaltsstudie des VDI Verlags gibt Anhaltspunkte zu den Verdienstaussichten von studierten Naturwissenschaftlern. So verdienen junge Physiker mit weniger als zwei Jahren Berufserfahrung zwischen 42.600 und 62.800 Euro brutto im Jahr, berufserfahrene Physiker bringen es auf ein Bruttojahreseinkommen zwischen 57.700 und 83.000 Euro. Studierte Chemiker mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung kommen laut der Gehaltsstudie auf ein Jahreseinkommen zwischen 55.200 und 97.800 Euro brutto. Die Einstiegsgehälter der Chemiker liegen auf dem Niveau der Gehälter junger Physiker. Die große Schwankung zwischen dem unteren und dem oberen Einkommensniveau dürfte v.a. an den Abschlüssen liegen, ein Masterabschluss ist den Personalern etwas mehr wert als ein Bachelorabschluss. Die höchsten Gehälter können promovierte Naturwissenschaftler erzielen. Zu Biologen sagt die Studie des VDI Verlages nichts, allerdings zu Biotechnologen. Ihre Gehaltsaussichten liegen mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung zwischen 51.400 und 71.900 Euro brutto im Jahr. In unserem Magazin erfahren Sie noch viel mehr zu Gehältern, relevanten Einflussfaktoren und Verhandlungsstrategien. Dort gibt es auch einen überblick über die Gehälter von Chemieingenieuren.
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Informationen zur Anzeige:

Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik
Fulda
Aktualität: 13.12.2024

Anzeigeninhalt:

13.12.2024, Hochschule Fulda
Fulda
Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik
Aufgaben:
Am Fachbereich Lebensmitteltechnologie der Hochschule Fulda soll der Studiengang »Industrielle Biotechnologie« zum Wintersemester 2025/26 neu eingeführt werden, wofür das ausgeschriebene Fachgebiet ein wesentliches Kerngebiet darstellt. Anknüpfend an die bestehende Ausrichtung soll das Fachgebiet weiter ausgebaut und profiliert werden. Vertretung des o.g. Fachgebietes in den Bachelor- und Masterstudiengängen des Fachbereichs in der Lehre und Forschung: Die dem Fachgebiet zugeordneten Module erstrecken sich auf die Grundlagen sowie Vertiefungen der Molekularbiologie und Gentechnik, Zellbiologie und Zellkulturtechnik, pharmazeutischen Biotechnologie, industriellen Biotechnologie, der speziellen Themen der Biotechnologie und Rechtsgrundlagen im Bachelorbereich sowie der Molekularbiologie im Masterbereich. Angewandte Forschung und Lehre im Bereich der Denomination, insbesondere in den Gebieten der Zellkulturtechnik, der industriellen Biotechnologie oder ihre Anwendung im Bereich der chemischen und pharmazeutischen Industrie Aufbau, fachliche und organisatorische Leitung des Biotechnologie-Labors Betreuung von Promotionen Mitwirkung an der Kooperation mit internationalen Partnerhochschulen Aufbau der Kooperationen zwischen Industrie und Hochschule Mitwirkung an der konzeptionellen Weiterentwicklung des Fachbereichs und seiner Studiengänge sowie in der Selbstverwaltung
Qualifikationen:
Abgeschlossenes einschlägiges Hochschulstudium im Bereich Biotechnologie und Zellbiologie, Bioverfahrenstechnik, chemische Technologie, Biologie, pharmazeutische Biotechnologie oder verwandte Disziplinen Einschlägige und umfangreiche Forschungsaktivitäten im Bereich Biotechnologie Erfahrung im Bereich der Industrie bzw. der industriellen Anwendung der Biotechnologie oder in verwandten Bereichen Fähigkeit und Bereitschaft, Lehrveranstaltungen in englischer Sprache durchzuführen Bereits vorhandene Lehrerfahrung im Hochschulbereich ist wünschenswert Eine qualifizierte Promotion, Nachweislich pädagogische Eignung, Besondere Leistungen bei Anwendung und Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in einer mindestens fünfjährigen beruflichen Praxis, davon mindestens drei Jahre außerhalb des Hochschulbereichs oder zusätzliche wissenschaftliche Leistungen.

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